Mit Websites im Internet ist es ein bisschen wie mit dicken Autos in Monte Carlo: Jeder will nur gesehen werden und das ist dann auch schon so ziemlich alles, um was es geht. Natürlich sind Online-Shops und private Blogs davon ausgenommen, aber öffentliche Blogs, Nachrichtenseiten, Unternehmens-Websites und viele mehr leben de facto davon, dass Internetnutzer auf diese Seiten surfen, dort eine bestimmte Zeit verweilen, vielleicht durch einen Klick auf ein Werbebanner etwas Geld in die Kassen spülen und dann wieder verschwinden. Doch dabei gibt es einen großen Unterschied zwischen „Traffic“, der auf deiner Seite landet und „Besuchern“, die deine Seite ansehen. Welche Gruppe wertvoller ist und warum die zweite dennoch ihre Daseinsberechtigung hat? Weiterlesen!
Traffic vs Besucher
Im Prinzip versteht man unter Traffic allen Datenverkehr, der auf die eigene Webseite läuft. Viele Webmaster denken, je mehr Traffic, desto besser und versuchen den Traffic künstlich in die Höhe zu treiben (später mehr dazu).
Besucher sind das, was eine Seite erst wirklich belebt, denn im Gegensatz zu simplem Traffic, der eine Bounce-Rate von >70% haben kann, bleiben echte Besucher wesentlich länger auf der Webseite, weil sie diese interessant finden, eine Information auf der Website ansehen möchten und den dort angebotenen Content zu schätzen wissen. Bei Besuchern hat man wesentlich höhere Chancen, dass diese Werbebanner nutzen, Kommentare hinterlassen, etwas kaufen oder einen Newsletter abonnieren – also das, worauf es letztendlich ankommt.
Nutzer, die unter Traffic fallen, surfen die Seite vielleicht per Zufall an oder wurden dorthin verlinkt, sehen jedoch auf den ersten Blick, dass die Webseite nicht ihren Interessen entspricht und verlassen diese wieder, ohne in irgendeine Form der Interaktion getreten zu sein.
Auch wenn es nur Vermutungen sind, kann doch mittlerweile davon ausgehen, dass Google die Besucher und Absprünge zur Kenntnis nimmt. Wer weniger Traffic auf der eigenen Seite hat und dafür echte Besucher, die durchschnittlich mehr als 5 Seiten / Sitzung besuchen, eine durchschnittliche Sitzungsdauer von >15 Minuten haben und die Absprungrate bei weniger als 35% liegt, kann sich sicher sein, dass Google ihm das auf kurz oder lang positiv anrechnet.
Künstlich Traffic Generieren
Aller Traffic ist natürlich nicht schlecht! Denn es gibt solchen und solchen Traffic. Wer beispielsweise in Foren Links verteilt (natürlich Nofollow) und das Forum grob die selben Themen behandelt wie die eigene Websites, wird unter Umständen einen hohen Traffic-Zuwachs verzeichnen. Diese User sind dann Menschen, die sich zwar im Prinzip für den anvisierten Themenbereich interessieren, jedoch keine Verwendung für die auf der Website angebotenen Informationen haben. Die Bounce-Rate liegt wohl irgendwo bei 50%, was kein Top-Wert ist, aber in jedem Falle nicht das schlechteste Ergebnis.
Wer hingegen Links in themenfremden Foren und Blogs verteilt, wird eine starke Absprungrate verursachen und schneidet sich damit ins eigene Fleisch. Was also tun, um qualitativ besseren Traffic zu erzielen, um Google auf die eigene Seite aufmerksam zu machen? Viele Webmaster nutzen hierfür das Tools wie beispielsweise eBesucher, einer Webplattform für Traffic-Tausch. Hier gibt es im großen und ganzen zwei Möglichkeiten, Traffic auf seine Seite zu lotsen: Website-Slider und e-Mail Werbung. Beim Website-Slider werden Punkte verbraucht, die man gewinnen kann, indem man sich Websites von anderen Teilnehmern anzeigen lässt. Leider lassen viele Nutzer diesen Slider im Hintergrund laufen, sodass Absprungraten von mehr als 70% die Wahrscheinlichkeit sind -> Finger weg davon!
Sehen wir uns also den e-Mail Verteiler an und der ist gar nicht mal schlecht. Auch hier werden Punkte verbraucht und man gewinnt Punkte, indem man Websites von anderen E-Mail Werbetreibenden besucht. Zunächst gibt man ein oder mehrere Interessenfelder an, zu denen man E-Mails erhalten möchte. Anschließend bekommt man regelmäßig E-Mails ins Postfach, die mit Werbung gespickt sind. Nur: Diese E-Mails behandeln Themen, für die man sich nach eigener Aussage interessiert, die Wahrscheinlichkeit, eine gute Website dabei zu finden, auf der man länger bleibt, ist also ungleich höher als bei anderen Methoden. Wer Interesse an dieser Traffic-Steigerung hat, sollte dieses E-Mail Tool in jedem Falle ausprobieren, sich allerdings gerade zu Beginn der Kampagne keine großen Sprünge erhoffen.
Fazit
Besucher sind mehr wert als Traffic. Punkt. Allerdings kann auch ein gewisser Grund-Traffic wichtig sein, um Google die Aktualität der Website oder des Blogs klarzumachen und der ein oder andere Traffic-User wird vielleicht irgendwann zum regelmäßigen Leser, wer weiß? Wie immer gilt hier natürlich der Grundsatz Content is King – nur wer qualitativ hochwertigen und aktuellen Content liefert, kann sowohl Besucher als auch Traffic dauerhaft auf einem hohen Niveau halten und seine Website bei Google an die vordersten Stellen bringen, das wissen nicht nur SEOs. Also ran ans schreiben und wer möchte ans E-Mails verteilen.
Super Erklärungen. Ich habe mich ehrlich gesagt schon lange gefragt wo genau der Unterschied liegt und bin richtig happy, dass ihr einem das hier mal erläutert. Für Einsteiger ist es manchmal wirklich schwierig den Durchblick zu bekommen.
Ich stimme dir vollkommen zu! Traffic kann einfach nicht sinnvoll sein, wenn die Absprungrate dafür viel zu hoch ist. Ich selbst nutze den Mailtausch bei eBesucher ebenfalls und kann dir nur zustimmen. Was mir noch einfällt dazu: Das Social-Web. Auch hier ist es sinnvoller sich auf echte Besucher zu konzentrieren. Ich bekomme täglich ausländische Besucher von twitter, die gar kein Deutsch verstehen. Bei diesen Besuchern fallen die Absprungraten auch dem entsprechend hoch aus.
Schöner Artikel, danke
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